Für unsere Fahrgäste beginnt der Fahrtag morgens um 10:45 Uhr mit der ersten Fahrt von Seligenstadt nach Volkach und endet um 18:10 Uhr mit der Ankuft in Seligenstadt. Was davor und danach passiert wollen wir Euch in diesem Beitrag einmal aufzeigen:

Der Schienenbus

Anders als bei einem PKW muss beim Schienenbus ein umfassender Vorbereitungsdienst durchgeführt werden. Aufschluss darüber was zu erledigen ist gibt das offizielle Handbuch und ein Leitfaden von der „Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands“ aus den 60er Jahren.

Dazu zählen in erster Linie die Überprüfung der Schmier- und Betriebsstoffe wie Motoröl, Spurkranzfett und Bremssand. Zum anderen das Betanken mit Luft und auch eine Bremsprobe sowie der Blick von unten. In unserer Halle in Prosselsheim, in welcher der Schienenbus untergestellt und gewartet wird haben wir eine Untersuchungsgrube welche uns die Arbeit und Untersuchung am Fahrzeug erleichtert.

Triebfahrzeugführer Marcel Gsänger kommt aus der Untersuchungsgrube in Stilechter Dienstkleidung.

Die Strecke

Für unseren Zugleiter (Fahrdienstleiter) und Fahrkartenverkäufer in Personalunion beginnt sein Dienst damit die Sperrung der Strecke aufzuheben und entsprechend in seinem Meldebuch zu vermerken. Da unsere Strecke nicht jeden Tag befahren wird muss sich der Zugleiter auch einen Überblick darüber verschaffen was die Woche über auf der Strecke und rundherum passiert ist und vorhandene Eintragungen im Meldebuch genauestens lesen. Wenn es z.B. in der vergangenen Woche ein Unwetter gab und die Befahrbarkeit der Strecke nicht bekannt ist muss er eine vorherige Fahrt mit einem Baufahrzeug anordnen um die Befahrbarkeit der Strecke festzustellen.

Sofern alles in Ordnung ist fungiert er als Rangerleiter und unterstützt den Triebfahrzeugführer nach seinem Vorbereitungsdienst den Schienenbus von Gleis 1 (Hallengleis hinter der Gleissperre) an Gleis 2 auf die Strecke zu rangieren, von wo aus dann kurz darauf die Leerfahrt nach Seligenstadt beginnt.

Ein Problem bei nicht asphaltierten Bahnübergängen: die Spurrillen setzen sich bei Starkregen zu und müssen per Hand wieder freigemacht werden.

Der Service im Zug

Neben dem betrieblich Notwendigen sind noch zahlreiche andere Aufgaben zu erledigen: Der Zugleiter zählt sein Wechselgeld und holt sich genügend Fahrkartenblöcke Fahrkarten. Die Getränke zum Verkauf und die Papierkörbe für die Haltepunkte müssen in den Zug geladen werden. Die Flyer im Zug müssen aufgefüllt werden und ein kurzer Blick ob alles im Zug in Ordnung ist gehört für den Zugleiter auch zur guten Schule.

Was während dessen in Astheim passiert

Ungefähr zeitgleich nimmt der Verkäufer an der Endstation in Astheim seinen Dienst auf und bringt die Souvenirs an Ort und Stelle, bestückt den Kühlschrank Wein, Edelbränden und anderen Getränken und stellt die Sitzgelegenheiten am Brückendenkmal auf, sodass alles vorbereitet ist wenn der erste Zug aus Seligenstadt um 11:15 Uhr ankommt.

Nach dem Betriebstag

Nachdem um 18:15 Uhr in Seligenstadt alle Fahrgäste ausgestiegen sind beginnt unsere Einrückfahrt zurück nach Prosselsheim; dann geht wieder alles rückwärts: Getränke ausladen, Papierkörbe ausleeren und groben Müll im Schienenbus aufheben. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Fahrkartenabrechnung, welche der Zugleiter zeitnah erledigen muss. Später am Abend oder am nächsten Tag kommt dann noch unsere Putzfee und macht den Schienenbus sowie die Toiletten in Astheim wieder frisch für den nächsten Betriebstag.

Und so geht der Schienenbus dann wieder zurück in seinen Bau und freut sich schon auf den Einsatz am nächsten Sonntag.

Wir freuen uns schon auf Ihre Mitfahrt!

Ihre Mainschleifenbahn.