Auch wenn die MIG von der beauftragten Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft inzwischen die Vorplanung zur Reaktivierung der Strecke erhalten hat – wie es unter den Schienen aussieht, darüber fehlten bislang wichtige Daten. Von diesen hängt aber letztendlich ab, ob auf der Strecke eine ca. 10 Mio. Euro teuere Planumsschutzschicht eingebaut werden muss oder nicht. Und daran hängt wiederum das Ergebnis einer Nutzen-Kosten-Untersuchung von der abhängt, ob die Reaktivierung zum größten Teil mit GVFG-Geldern des Bundes finanziert werden kann oder nicht.

Um den Zustand des Erdplanums unter dem Schotterbett bewerten zu können, untersucht seit geraumer Zeit ein unabhängiger Gleisbauexperte den Zustand unseres Bahnkörpers. Dazu gehören auch Messungen der Tragfähigkeit des Untergrunds mit einem speziellen Messgerät. Um der Sache im wahrsten Sinn des Wortes auf den Grund zu gehen, rückten am 18.11. unsere Vereinsmitglieder Wolfgang und Jens Kastner samt Zweiwegebagger und Skl aus. An ausgewählten Punkten wurde mit dem Schwellenfachgreifer der Schotter bis zum Mutterboden ausgebaggert, dann kam das Druckplatten-Meßgerät zum Einsatz. Die Ergebnisse lagen fast überall weit über dem Sollwert. Bei dieser Gelegenheit wurden auch stichpunktartig Spurweite und Schienenköpfe nachgemessen. Auch hier gab der Experte Entwarnung. Die ab Ende der siebziger Jahre von der DB eingebauten S49 Schienen weisen nur geringe Abnutzung auf. Ein Triebwagen, wie er nach der Reaktivierung zum Einsatz kommen würde, könnte darauf noch länger als eine 15-jährige Bestellperiode fahren bevor ein Schienentausch anstehen würde – so unser Eindruck. Am späten Samstagnachmittag war schließlich in Seligenstadt die letzte Schürfstelle wieder verfüllt und verdichtet.

Zeitweise waren auch der MIG-Geschäftsführer Frank Albert (Landratsamt Kitzingen) und sein Würzburger Kollege Stefan Strohmenger (Projektleiter Reaktivierung im Würzburger Kommunalunternehmen „KU“) auf der Strecke mit dabei und verfolgten sehr interessiert den Verlauf der Schürfarbeiten.